Tipps
Zusammenstellung der Zuchtpaare
Jedes Jahr aufs Neue fragt man sich, wie stelle ich meine Zuchtpaare zusammen, um für die nächste Ausstellungssaison aufs Beste gewappnet zu sein. Welche Dinge muss ich verbessern, wo liegen Schwachpunkte, welcher Damascener bringt meine Zucht weiter? Frage über Fragen.
Vorab: Das Wichtigste sind nicht die Rassemerkmale, sondern die Vitalität und die Zuchtfreude der Tauben. Hier bitte keine Zugeständnisse machen.
Die Formmerkmale: Ich achte bei meinen Tauben auf eine kompakte Erscheinung. Zwei länglich wirkende Tauben sollten daher nicht miteinander verpaart werden. Wenn man Tauben mit ein wenig Überlänge in die Zucht nimmt, sollten diese Tauben immer eine breite und volle Brustpartie aufweisen und an kurze Partner verpaart werden. Schmale Tauben setze ich nicht in der Zucht ein.
Kopf: In Punkto Kopfform stelle ich hohe Anforderung. Das Wichtigste ist dabei, dass der Kopf kräftig wirkt. Kleine Köpfe vererben sich hartnäckig. Ebenso achte ich darauf, dass die Köpfe nicht lang wirken. Gerne verpaare ich einen etwas längeren Kopftyp mit Tauben, die eher einen stirnbetonten und kompakten Kopf besitzen. Schmale und in der Stirn spitz zulaufende Köpfe sollten für die Zucht gemieden werden.
Augenfarbe: Möglichst Tauben mit einem helleren Auge an Tauben mit einem etwas dunkleren Auge verpaaren. Einer der Partner darf dabei ruhig eine gelbliche Aufhellung um die Pupille besitzen. Wichtig ist, dass beide Partner ein feurig rotes Auge besitzen. Tauben mit bräunlichem Augenfarbton sollten nicht mehr in die Zucht genommen werden.
Augenrand: Die Augenrandfarbe muss bei beiden Partnern blauschwarz sein. Hier mache ich keine Zugeständnisse. Die zweiringige Ausprägung der Augenränder ist momentan noch meine größte Baustelle. In der Handbewertung sollten alle Zuchttauben deutliche Augenränder zeigen. Im Käfig betrachtet sollte mindesten ein Partner des Zuchtpaares einen möglichst zweiringigen Rand besitzen, wobei, dass im unteren Bereich noch nicht ganz klappt. Hilfreich ist es, wenn das Randgewebe eine gewisse Stärke aufweist.
Wamme/Kehlfülle: Ich versuch bei diesem Rassemerkmal darauf zu achten, dass die in der Zucht einsetzten Tauben eine möglichst volle Kehle zeigen. Die Beurteilung ist nur ein wenig schwierig, da einige Tauben die volle Kehle nur bei der Handbeurteilung zeigen, andere nur im Schaukäfig und weiter nur in der Voliere.
Gefiederfestigkeit: Gerade das geschlossene und fest anliegende Halsgefieder bereitet uns noch Arbeit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Falten im Halsgefieder sehr hartnäckig vererben. Diese Falten zeigen sich häufig im Bereich der Kehle. Manche vertikal, andere horizontal verlaufend. Mit diesen Tauben sollte nicht gezüchtet werden. Auch sehr loses Gefieder im Hinterhals vererbt sich dominant. Am Besten konsequent sein!
Farbe: Bei der Zusammenstellung der Zuchtpaare achte ich darauf nie zwei dunklere Eisfarben miteinander zu verpaaren. Wichtig sind mir zudem Täuber mit langen Binden. Auch achte ich darauf, dass die erste Binde der 1,0 möglichst geschlossen ist. Dass heißt, die 1,0 sollten in Richtung Handschwingen keine oder nur eine leicht angedeutete Bindenlücke aufweisen. Täubinnen haben dieses Problem eigentlich nicht.